Seit Februar 2019 sind wir in der Sankt Matthias Gemeinde in Berlin Schöneberg tätig. Die Kollegen überarbeiten die Orgel nach einem Brandschaden. Zuvor wurde die gesamte Kirche am Winterfeldplatz in Berlin Schöneberg renoviert, umgebaut, erneuert, verputzt und frisch gestrichen.  Dazu lagerten die Mitarbeiter die Pfeifen der Orgel in den Turmzimmern aus, hausten den Rest der Orgel ein und verklebten danach alles luft- und staubdicht mit Folie.

St. Matthias, Berlin: Reinigung und Überarbeitung einer Prospektpfeife
Reinigung und Überarbeitung einer Prospektpfeife
St. Matthias, Berlin: Blick auf die Orgel
Blick auf die Orgel

Nun wurde die Orgel am Ende der Baumaßnahmen ausgepackt und gewissenhaft gereinigt. Alle Pfeifen sind abgewischt, ausgebürstet, ab und  ausgeblasen sowie überarbeitet und technisch vorintoniert.
Die Kollegen überarbeiteten den im Kirchenschiff ausgelagerten Prospekt. Haften,  Stimmrollen und Längsnähte wurden nachgelötet, die Kerne neu gesetzt, die zusammengesackten Füße überarbeitet. Danach erfolgte das Einhängen der Pfeifen im Orgelgehäuse.

Ein zweites Team kümmerte sich um die leider in die Jahre gekommene Technik. Fast alle Bälge erhielten neue Lederzwickel, da die alten gerissen waren. Die Membranenleisten wurden überarbeitet, Kegelventile kontrolliert, Kanäle abgedichtet, Rußspuren entfernt sowie Magnete reihenweise nachgelötet.

Nun erfolgt eine gewissenhafte Nachintonation.

St. Matthias, Berlin: Einer von vielen kaputten Deckeln
Einer von vielen kaputten Deckeln
St. Matthias, Berlin: Blick aus der Orgel in das renovierte Kirchenschiff
Blick aus der Orgel in das renovierte Kirchenschiff
St. Matthias, Berlin: Ein maroder Lederzwickel
Ein maroder Lederzwickel

Geschichte der Orgel in Sankt Matthias:

Die Matthiasorgel wurde 1958/1974 von der Orgelfirma R. Seifert in Kevelaer erbaut. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in unserer Kirche führte die Firma Stockmann aus Werl von 1992 bis 1993 die erste Generalüberholung durch.

Die Restaurierung 2008-2009

Von 2008 bis 2009 wurde die Orgel nun durch die Firma Sauer ein weiteres Mal restauriert und der Spieltisch überarbeitet.

Dank aller kleinen und großen Spenden erstrahlt die in der berliner Orgellandschaft herausragende Seifert-Orgel im 50. Jahr nach ihrer Erbauung in neuem Glanz, sei es durch die technische Erneuerung, sei es durch die kleinen und großen Arbeiten an den Werken, an den Pfeifen, am Spieltisch, an der Elektrik und der Elektronik. Es zeigt sich, dass die notwendige Erneuerung der Membranen sowie alle Erweiterungen und Verbesserungen der Spieltechnik die Orgel wesentlich optimiert haben.

Die gewonnene Klangfülle der in der Anlage sowieso schon opulenten Orgel ermöglicht die Darstellung aller Epochen der Orgelmusik und darüber hinaus die Bearbeitungen klassischer Orchesterwerke nahezu perfekt.

St. Matthias, Berlin: Defekter Faltenbalg
Defekter Faltenbalg
St. Matthias, Berlin: Die Tonmagnete der elektropneumatischen Kegelladen
Die Tonmagnete der elektropneumatischen Kegelladen
St. Matthias, Berlin: Die Tonmagnete der elektropneumatischen Kegelladen
Die Tonmagnete der elektropneumatischen Kegelladen
St. Matthias, Berlin: Alle Pfeifen werden technisch überarbeitet und für die spätere Intonation vorintoniert
Alle Pfeifen werden technisch überarbeitet und für die spätere Intonation vorintoniert
St. Matthias, Berlin: der Prospekt der Ostseite
der Prospekt der Ostseite

Weitere Informationen und Fotos unserer Orgel finden Sie auf der sehr empfehlenswerten Orgelseite von Martin Doering.

IV. Manual – Solowerk

11 Register / 896 Pfeifen
1. Tremulant IV.
2. Quintade 16′
3. Principal 8′
4. Rohrgedackt 8′
5. Weidenpfeife 8′
6. Oktave 4′
7. Gemshorn 4′
8. Spillpfeife 2′
9. Mixtur 4fach 1 1/3′
10. Cymbel 3fach 1/6′
11. Spanische Trompete 8′
12. Krummhorn 8′

Altar-Orgel – Auxiliare

3 Register / 224 Pfeifen
13. Altarorgel an Ped.
14. Altarorgel an HW
15. Altarorgel an Pos
16. Altarorgel an SW
17. Altarorgel an Solo
18. Flöte 8′
19. Singend Prinzipal 4′
20. Kleinmitur 2/3′ 2f

Super- und Subkoppeln

21. III / I 4′
22. III / I 16′
23. III / II 4′
24. III / II 16′
25. III 4′
26. III 16′
27. Ä(qual) III ab
28. II / I 4′
29. II / I 16′
30. II 4′
31. II 16′
32. Ä(qual) II ab
33. II / P 4′
34. III / P 4′
Noli me tangere:
35. Ä(qual) I ab
36. I / II
37. P / I

III. Manual – Schwellwerk

19 Register / 1400 Pfeifen
38. Holzprincipal 8′
39. Hornprincipal 4′
40. Oktave 2′
41. Quinte 1 1/3
42. Oktävlein 1′
43. Scharff 1′ 5f
44. Bombarde 16′
45. Trompette harm. 8′
46. Hautbois 8′
47. Vox humana 8′
48. Clairon 4′
49. Solo-SW
50. Bourdon 16′
51. Bartpfeife 8′
52. Bourdon (Extension) 8′
53. Aeoline 8′
54. Schwebung (ab c°) 8′
55. Koppelflöte 4′
56. Nasat 2 2/3′
57. Terzflöte 1 3/5′
58. Obertöne 3fach
59. Tremulant III

II. Manual – Positiv

12 Register / 896 Pfeifen
60. Principal 8′
61. Principal 4′
62. Sesquialter 2fach 2 2/3′ 2f
63. Sifflöte 1 1/3′
64. Mixtur 4fach 2′
65. Dulcian 16′
66. Schalmei 8′
67. Cromorne 8′
68. SW – Pos
69. SW – Pos
70. Grobgedackt 8′
71. Flute harmonique (HW) 8′
72. Gambe (HW) 8′
73. Quintadena 8′
74. Rohrflöte 4′
75. Nachthorn 2′
76. Tremulant III

I. Manual – Hauptwerk

16 Register / 1483 Pfeifen
77. Principal 16′
78. Principal 8′
79. Oktave 4′
80. Quinte 2 2/3′
81. Superoktave 2′
82. Mixtur 6fach 2 2/3′
83. Scharff 4fach 1′
84. Trompete 16′
85. Trompete 8′
86. Clairon 4′
87. Pos – HW
88. SW – HW
89. Solo – HW
90. Holzflöte 8′
91. Flute harmonique (vorb) 8′
92. Lieblich Gedackt 8′
93. Gambe 8′
94. Querflöte 4′
95. Kornett ab f° 5fach

Pedal

16 Register / 690 Pfeifen
96. Untersatz 32′
97. Principalbaß 16′
98. Principalbaß (aus HW) 16′
99. Oktavbaß 8′
100. Principal (aus Pos) 8′
101. Choralbaß 4′
102. Rauschquinte 5f 5 1/3′
103. Mixtur 4f 2′
104. Kontraposaune 32′
105. Posaune 16′
106. Trompete 8′
107. Klarine 4′
108. Singend Kornett 2′
109. HW- Ped
110. Pos – Ped
111. SW – Ped
112. Solo – Ped
113. Subbaß 16′
114. Bourdon (aus SW) 16′
115. Quintade (aus Solo)
116. Quinte 10 2/3′
117. Gedacktbaß 8′
118. Pommer 4′
119. Flachflöte 2′
120. Bombarde (aus SW) 16′
121. Bombarde (aus SW) 8′

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