Seit Anfang Februar wird die Orgel in der Skien Kirke durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Werkstatt komplett überarbeitet.
Die Orgel wurde ursprünglich im Jahre 1894 durch die „Olsen & Jørgensens orgelfabrikk“ erbaut und 1936 und 1954 durch die „J. H. Jørgensen Orgelfabrik“ umgebaut und erweitert. Die Ansteuerung der Windladen (sowohl Töne, als auch Register) erfolgt rein elektropneumatisch. Bis auf eine Hauptwerkswindlade sind alle Laden als Taschenlade ausgeführt, die Hauptwerkslade ist eine von Membranen angesteuerte Kegellade.
Weitere Informationen zum Instrument, sowie die vollständige Disposition finden Sie auf der Orgelseite.
Alle Pfeifen des Instruments wurden bereits ausgeräumt und nach einer gründlichen Reinigung, Überarbeitung und Reparatur auf der Orgelempore, sowie im Kirchenschiff eingelagert. Dort bleiben sie, bis die Intonationsphase beginnt.
Die (größtenteils stummen) Prospektpfeifen wurden ebenfalls zur Reinigung und Überarbeitung ausgebaut und bereits wieder an ihren Platz zurück gestellt.
Das Instrument wurde gründlich gereinigt, im Zuge der Maßnahmen wurden auch Risse in den Kirchenwänden hinter der Orgel verfüllt.
Alle Bälge wurden zerlegt und gründlich gereinigt, außerdem wurde die Bespannung sämtlicher Bälge erneuert. Die Balgsteine wurden ebenfalls gereinigt und ordentlich in Papier eingeschlagen.
Der Spieltisch wurde zerlegt und Teile davon in unserer Werkstatt für den Wiedereinbau überarbeitet.
Sämtliche im Instrument vorhandenen Kabel (größtenteils mit Blei ummantelte Leitungen mit Adern, die mit Baumwollmantel isoliert wurden) wurden entfernt und komplett durch moderne Leitungen ersetzt.
Der Schwellkasten, der einen Teil des zweiten Manuals umschloss, wurde durch ein neues Schwellergehäuse mit deutlich verbesserten akustischen Eigenschaften ersetzt.
Für den Einsatz des neuen mobilen Spieltisches wurden die elektro-pneumatischen Schweller-Betätigungen durch moderne programmierbare Schrittmotor-Einheiten ersetzt, die originale Schweller-Betätigung des III. Manuals wurde dafür nicht entfernt, sondern lediglich außer Betrieb gesetzt.
Außerdem wurde ein im II. Manual eingebauter, provisorischer Sonnenschutz entfernt und durch eine stabile und optisch ansprechende Lamellenwand ersetzt.
In den nächsten Wochen werden sämtliche Taschen der Taschenladen gegen neue Taschen gleicher Bauform getauscht, um Störungen durch Materialermüdung zu verhindern. Ebenso werden alle Bälgchen und Membranen zur Ton- und Registeransteuerung ersetzt.
Um die Orgel auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, wird ein modernes integriertes Setzer- und Koppelsystem eingebaut, das vielfältige Möglichkeiten zur Ansteuerung und Speicherung der Register und Töne bieten wird.
Die originalen 4 freien Kombinationen, 4 Pedalkombinationen, diverse feste Kombinationen und Absteller bleiben aus historischen Gründen erhalten und werden durch das neue System emuliert.
Durch den Einbau der elektronischen Ansteuerung wird die Nutzung eines neuen mobilen Spieltisches im Kirchenraum ermöglicht. Der neue Spieltisch kann an mehreren Stellen angeschlossen werden und somit sehr flexibel für unterschiedlichste Zwecke positioniert werden.
Im Zuge der Nachintonation wird Wert darauf gelegt, den klanglichen Charakter des Instruments nicht zu verändern. Es werden keine Register erneuert, entfernt, getauscht oder klanglich verändert.
Die Arbeiten am Instrument werden im Juni abgeschlossen sein, danach wird die renovierte Orgel mit einem Konzert wieder eingeweiht.