Die von Anthon Feith im Jahre 1925 erbaute Orgel der Kirche St. Marien (Maria unter dem Kreuz) am Bergheimer Platz in Berlin Friedenau wird aktuell durch Mitarbeiter unserer Werkstatt gereinigt, überholt und erweitert.

Die Feith-Orgel der Kirche St. Marien in Berlin
Die Feith-Orgel der Kirche St. Marien in Berlin

Die dreimanualige Orgel ist auf zwei Etagen errichtet, auf der unteren Empore befindet sich der Spieltisch, das Hauptwerk, eine Zusatzlade des zweiten Manuals und ein Teil des Pedalwerkes, auf der oberen Etage befinden sich das zweite und dritte Manual und eine weitere Pedallade.

Neben der Reinigung des Instruments, wird im unteren Teil eine Zusatzlade eingebaut, die die Orgel um eine tiefe Zungenstimme erweitern wird. Außerdem wird die Verbindung der Windanlagen der beiden Etagen getrennt, sodass der obere Teil der Orgel nicht mehr am Kanalsystem des unteren Teils hängt. Beide Etagen haben bereits eigene Magazinbälge mit jeweils einem Winderzeuger. Um die Windversorgung weiter zu verbessern, wird die alte Kanalanlage teilweise ersetzt, einzelne Laden werden gedreht und es werden weitere Bälge eingebaut.

Der obere Teil der Orgel in St. Marien ist abgeräumt, die Pfeifen zur Reinigung und Überarbeitung in einem Nebenraum eingelagert
Der obere Teil der Orgel in St. Marien ist abgeräumt, die Pfeifen zur Reinigung und Überarbeitung in einem Nebenraum eingelagert

Die alte Orgelelektrik wird komplett erneuert. Bisher konnte das Instrument über Handregistratur und drei freie Kombinationen bedient werden, nun wird eine moderne Setzeranlage verbaut, die auch die elektropneumatische Tontraktur steuern wird. Die Registertafeln werden hierfür komplett erneuert und mit neuen Registerschaltern und -wippen bestückt.

Der geöffnete Spieltisch in St. Marien vor dem Ausbau der alten Registertableaus und der Manuale
Der geöffnete Spieltisch in St. Marien vor dem Ausbau der alten Registertableaus und der Manuale
Manuale und Registertableaus der Orgel von St. Marien sind ausgebaut
Manuale und Registertableaus der Orgel von St. Marien sind ausgebaut

Die bisher mit Exzenterapparaten ausgestatteten Manuale werden nach einer Überarbeitung mit moderner Sensor-Technik versehen, der Tastendruck wird dann nicht mehr elektromechanisch über Bürstenkontakte, sondern berührungslos per Hall-Sensor erfasst. Die Orgel wird vollständig über externe Midi-Geräte spielbar sein.

Da das Instrument für den Zeitraum der Überholungsmaßnahmen nicht spielbar ist, wurde der Kirchengemeinde ein Leihinstrument aus unserem Hause zur Verfügung gestellt.

Baugeschichte und Disposition der Feith senior-Orgel

in der kath. Kirche St. Marien (Unbefleckte Empfängnis), Berlin – Wilmersdorf

Geschichte:

1925 erbaut von Orgelbau Anton Feith senior (1872 – 1929), Paderborn, mit vollpneumatischen Kegelladen (höherer Winddruck in separaten, engen Holzkanälen für die Spieltraktur). Pneumatischer Spieltisch mit einer freien Kombination. Die Orgel wurde in Feiths Werkstatt zeitgleich und mit vielen konzeptionellen Parallelen zur großen Orgelanlage für den Dom zu Paderborn gebaut (5-6 Manuale mit 109 Registern, ebenfalls mit mehreren Generalschwellwerken), die im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Die Kirche St. Marien samt Orgel überstehen die Angriffe auf Berlin mit verhältnismäßig wenig Schäden.

1925 – 1979 Keine gesicherten Informationen über diesen Zeitraum verfügbar. Es ist jedoch aufgrund der technischen Eigenschaften der vorhandenen Bausubstanz davon auszugehen, dass einige Veränderungen und Erweiterungen bereits in diesem Zeitraum stattgefunden haben (bspw. Pedal-Zusatzladen mit Tonventilmagneten für Hintersatz, Gedacktbaß, Viola, Piffaro, Schalmey mit Pfeifenmaterial, das deutlich älter als 1979 ist).

1979 Elektrifizierung der Register- und Tontraktur unter Erhalt der pneumatischen Vorgelege (zwischengeschalteter Relaisbalg aus Leder), einige Veränderungen in der Disposition (klangliche Aufhellung siehe Disposition unten) und neuer elektrischer Spieltisch (3 freie Kombinationen) durch Orgelbau Arndt Stefan, Berlin. Im Zuge der Elektrifizierung wurde der erhöhte Winddruck der Spieltraktur (s. o.) aufgegeben, was sich im Hauptwerk negativ durch einen „Pralleffekt“ (instabile Tonhöhen klingender Pfeifen bei Tastenbewegungen) bemerkbar machte.

1991 Reinigung und Überholung durch Orgelbau Stockmann, Werl

2009 Elektrifizierung und Neuabdichtung der Steuerung der vormals mechanisch zu betätigenden Schwelljalousien beider Orgelwerke durch Orgelbau Stockmann, Werl

2018-2019 Historisch konservierende Generalsanierung, teilweise Rückbau der Modifikationen von 1979, Stabilisierung der Windversorgung und Beseitigung des „Pralleffekts“ im Hauptwerk, Erweiterung um 24 Pfeifen, elektrotechnische Renovierung (Setzeranlage, Midi-Schnittstelle) durch Orgelbau Karl Schuke, Berlin

Grundkonzept der Orgelanlage:

Die klingenden Orgelpfeifen befinden sich vollständig in zwei räumlich getrennten Schwellwerken in zwei Räumen im Kirchenturm (mit Ausnahme der tiefen Oktav des Prinzipal minor, III. Manual). Alle Prospektpfeifen mit besagter Ausnahme sind stumm.

Der linke Schwelltritt im Spieltisch steuert die Schwelljalousien der unteren Orgel (auf Höhe der Empore, Pfeifenwerk ist in einem Raum hinter dem Orgelspieltisch) = I. Manual (Hauptwerk) und Teile der Pedalregister.

Der rechte Schwelltritt steuert die Schwelljalousien der oberen Orgel (größerer Raum, oberhalb Spieltischs gelegen, räumlich durch Mauerwerk vollständig getrennt von der unteren Orgel, über einen separaten Treppenaufgang im Turm zugänglich) = II. Manual (Schwellwerk), III. Manual (Positiv) und Teile der Pedalregister.

Beide Orgeln (obere / untere Orgel) haben separate Motoren und Balganlagen. Die Windkanäle sind nicht (mehr) miteinander verbunden. Ursprünglich gab es 1925 einen großen Windmotor (Langsamläufer), der in einem separaten Raum hinter der Orgelanlage nahe dem Rosettenfenster für beide Orgeln den Wind generiert hat. Vermutlich aus klimatischen Gründen (Ansaugen kälterer Luft als im Kirchraum bzw. der Orgel selbst) wurde dieses Manko in 1991 (?) durch den Einbau zweier separater Schnellläufermotoren, die sich direkt in den beiden Orgeln befinden, beseitigt.

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand handelt es sich bei diesem Instrument um die größte (weitgehend) erhaltene Orgel von Anton Feith senior überhaupt (historische Substanz ca. 70% der rund 3.200 Pfeifen, wobei die anderen 30% mehrheitlich Erweiterungen sind; Windladen sind vollständig erhalten). Auch die Konzeption und Bauart einer Kirchenorgel im Generalschwellwerk (bzw. hier in zwei separaten Schwellwerken) ist u. W. einzigartig. Beide Faktoren führen klanglich in der halligen Kuppelkirche St. Marien zu einem deutsch-spätromantischen Farbenreichtum gekoppelt mit einer stufenlosen Lautstärkenregulierung.

Manualumfang C – g“‘, Pedal C-f‘

52 klingende Register zuzügl. 2 ausgebaute Transmissionen (Nr. 6 & 30) und Celesta (2019)

Disposition:

Untere Orgel (vollständig schwellbar, Pfeifen auf Höhe der Spieltischempore):

Hauptwerk (I. Manual, C-g‘‘‘)

1925

1979

2019

Bourdon 16‘ Bordun 16‘ 19 Bordun 16‘
Principal 8‘ Prinzipal 8‘ 20 Prinzipal 8‘
Fugara 8‘ Flaut major 8‘ 21 Flaut major 8‘
Gemshorn 8‘ Fugara 8‘ 22 Fugara 8‘
Dulciana 8‘ Gemshorn 8‘ 23 Gemshorn 8‘
Flaut major 8‘ Oktave N2) 4‘ 24 Oktave N2) 4‘
Quinte 5 1/3‘ Rohrflöte 4‘ 25 Rohrflöte 4‘
Oktave 4‘ Quinte 2 2/3‘ 26 Quinte 2 2/3‘
Rohrflöte 4‘ Superoktave N2) 2‘ 27 Superoktave N2) 2‘
Piccolo 1‘ Kornett 2-3-fach 2 2/3‘ 28 Kornett 2-3-fach 2 2/3‘
Kornett 4-fach 19) 4‘ Mixtur 5-fach N2) 2‘ 29 Mixtur 5-fach N2) 2‘
Mixtur 2 2/3‘ Trompete N2) 8‘ 30 Trompete N3) 2) 16‘
Trompete 12) 8‘ Clairon 12) 4‘ 31 Trompete N2) 8‘
II – I II – I 32 Clairon 12) 4‘
III – I III – I 33 II – I
Subkoppel III – I 1) Super II – I 10) 34 III – I
Superkoppel III – I 1) 10) 64 Sub II – I
65 Sub III – I
66 Super II – I 10)
67 Super III – I

Pedal (untere Orgel, C-f‘)

1925

1979

2019

Principalbaß 16‘ Majorbaß 3) 32‘ 1 Prinzipalbaß 16‘
Subbaß 16‘ Prinzipalbaß 16‘ 2 Subbaß 16‘
Violoncello 8‘ Subbaß 16‘ 3 Violoncello 8‘
Dolcebaß 18) 8‘ Violoncello 8‘ 4 Hintersatz 5-fach N2) 4‘
Posaune 16‘ Piffaro 2-fach N1) 4) 4‘ + 2‘ 5 Nachthorn N1) 4) 2‘
I – P Hintersatz 5-fach N2) 4‘ 6 Posaune N3) 5) 32‘
II – P Posaune 16‘ 7 Posaune 16‘
III – P Horn N1) 8‘ 8 Horn N1) 8‘
Schalmey N1) 4‘ 9 Schalmey N1) 4‘
I – P 10 I – P
II – P 11 II – P
III – P 12 III – P
68 Super II – P
69 Super III – P

 

 

Obere Orgel (vollständig schwellbar, Pfeifen im Kirchturm über dem Spieltisch):

Schwellwerk (II. Manual, C-g‘‘‘/‘‘‘‘)

1925 (III. Manual) 1)

1979 (II. Manual)

2019 (II. Manual)

Gedeckt 16‘ Lieblich Gedackt 16‘ 35 Lieblich Gedackt 16‘
Geigenprincipal 8‘ Geigenprinzipal 8‘ 36 Geigenprinzipal 8‘
Äoline 8‘ Hohlflöte 8‘ 37 Hohlflöte 8‘
Vox coelestis 13) 8‘ Quintatön 8‘ 38 Quintatön 8‘
Hohlflöte 8‘ Äolina 8‘ 39 Äolina 8‘
Quintatön 8‘ Vox coelestis 13) 8‘ 40 Vox coelestis 13) 8‘
Fugara 4‘ Harfenprinzipal N2) 4‘ 41 Harfenprinzipal N2) 4‘
Konzertflöte 4‘ Konzertflöte 4‘ 42 Konzertflöte 4‘
Quintflöte 2 2/3‘ Quintflöte 2 2/3‘ 43 Quintflöte 2 2/3‘
Flageolett 2‘ Flageolett 2‘ 44 Flageolett 2‘
Terzflöte 1 3/5‘ Terzflöte 1 3/5‘ 45 Terzflöte 1 3/5‘
Mixtur 2 2/3‘ Scharfmixtur 4-fach N2) 1 1/3‘ 46 Mixtur 3-4-fach N3) 6) 2 2/3‘
Trompette harmonique 8‘ Trompette harmonique 8‘ 47 Trompette harmonique 8‘
Oboe 8‘ Oboe 8‘ 48 Oboe 8‘
Tremulant III – II 49 III – II
Subkoppel III 1) 50 Tremulant 7)
Superkoppel III 1) 10) 70 Sub II
Celesta 15) 72 Sub III – II
73 Super II 10)
75 Super III – II
76 Äquallage ab II

Positiv (III.Manual, C-g’’’)

1925 (II. Manual) 1)

1979 (III. Manual)

2019 (III. Manual)

Principal minor 8‘ Prinzipal minor 8) 8‘ 51 Prinzipal minor 8) 8‘
Gamba 8‘ Lieblich Gedackt 8‘ 52 Lieblich Gedackt 8‘
Salicional 8‘ Gamba 8‘ 53 Gamba 8‘
Lieblich Gedeckt 8‘ Salicional 8‘ 54 Salicional 8‘
Tibia 4‘ Tibia clausa 4‘ 55 Tibia clausa 4‘
Violine 4‘ Violine 4‘ 56 Violine 4‘
Septime 2 2/7‘ Ital. Prinzipal N2) 2‘ 57 Ital. Prinzipal N2) 2‘
Oktav 2‘ Quinte N2) 1 1/3‘ 58 Quinte N2) 1 1/3‘
Terzian 2-fach 2 2/3‘ Sesquialtera 2-fach 20) 2 2/3‘ 59 Sesquialtera 2-fach 20) 2 2/3‘
Fagott 16‘ Bassetthorn 8) 16‘ 60 Bassetthorn 8) 16‘
Vox humana 14) 8‘ Vox humana 14) 8‘ 61 Vox humana 14) 8‘
Tremulant Tremulant 7) 62 Tremulant 7)
III – II 1) Celesta (nur als Piston) 15) 63 Celesta (Registerzug) 15)
71 Sub III
74 Super III
77 Äquallage ab III

Pedal (obere Orgel, C-f‘)

1925

1979

2019

Violonbaß 16‘ Kontrabaß 16‘ 13 Kontrabaß 16‘
Harmonikabaß 16‘ Oktavbaß 11) 8‘ 14 Quintbaß 3) 10 2/3‘
Zartbaß 17) 16‘ Gedacktbaß 8‘ 15 Oktavbaß 11) 8‘
Quintbaß 10 2/3‘ Viola 16) 4‘ 16 Gedacktbaß 8‘
Bratsche 4‘ 17 Viola 16) 4‘
18 Rohrflöte N1) 4) 4‘

Alle Pedalkoppeln der unteren Orgel (s. o.) beziehen sich auch auf die obere Orgel.

Anmerkungen:

N1) = Pfeifenbestand aus der Zwischenperiode 1925 bis 1979; Herkunft unbekannt
N2) = neuer Pfeifenbestand aus 1979 (Arndt Stefan)
N3) = neuester Pfeifenbestand aus 2019 (Karl Schuke)

Wenn bei den Registernamen kein N) vermerkt ist, so handelt sich um historischen Pfeifenbestand Feith (1925)
1) Die ursprüngliche Anordnung des II. und III. Manuals im Spieltisch von 1925 wurde in 1979 umgekehrt. Die damit zusammenhängenden Koppeln hatten daher auch 1925 andere Bezeichnungen.
2) Transmission aus Trompete 8‘ (Hauptwerk), 12 neue Pfeifen in der tiefen Oktav (2019). Dieses Register existierte auch in der Feith-Orgel des Paderborner Doms.
3) Der Majorbaß 32‘ (1979) hatte keine eigenen Pfeifen, sondern war eine elektrische Schaltung des Subbaß 16‘ (untere Orgel) mit dem Quintbaß 10 2/3‘ (obere Orgel), ab c0 zusätzlich mit der Unteroktave des Subbaß, d. h. ein akustischer 32‘. Diese Schaltung wurde 2019 wieder getrennt und der Quintbaß 10 2/3‘ wieder separat spielbar gemacht (wie 1925).
4) Der Piffaro 2-fach (4‘ + 2‘) von 1979 wurde 2019 in zwei separate Registerzüge getrennt (Nr. 5, Nr. 18). Die Pfeifen des Piffaro standen auch schon 1979 getrennt in untere Orgel (2‘) und obere Orgel (4‘).
5) Transmission aus Posaune 16‘ (Pedal), 12 neue Pfeifen in der tiefen Oktav (2019). Dieses Register existierte auch in der Feith-Orgel des Paderborner Doms.
6) Neubau 2019 in Anlehnung an die historische Feith-Mixtur von 1925, inklusive Wiederherstellung der ursprünglich vorhandenen hohen Diskantoktave der Superkoppel. Die Mensuren und die Zusammensetzung, konnten anhand von noch vorhandenen Pfeifenbrettern rekonstruiert werden. Die grelle und laute Scharfmixtur von 1979 wurde ersatzlos entfernt.
7) Der Tremulant des III. Manuals wirkte sich vor der Sanierung 2018/19 auf sämtliche Pfeifen inklusive Pedalregister der oberen Orgel aus. 2019 wurde dies durch zusätzliche Windkanäle und Magazinbälge abgestellt und ein neuer, separater Tremulant für das II. Manual eingebaut, vgl. auch historische Disposition.
8) Pfeifen C – H stehen im klingend im Prospekt der oberen Orgel; dies sind die einzig nicht schwellbaren Pfeifen der Orgel.
9) durchschlagend, ab d0 (vermutlich ehemaliges Fagott 16‘)
10) Register des II. Manuals waren in der Superkoppel II-I bzw. Super II mit Ausnahme von Quintflöte 2 2/3‘, Flageolett 2‘ und Terzflöte 1 3/5‘ in der hohen Oktav bis g4 vollständig ausgebaut; auch die Feith-Mixtur war ursprünglich ausgebaut (Beseitigung der hohen Mixtur-Oktav mit Neubau der Scharfmixtur in 1979, Rekonstruktion der Mixtur-Diskantoktav der Superkoppel in 2019).
11) Pfeifen des Harmonikabaß 16‘ (1925), abgesägt mit Stimmblechen
12) Clairon 4‘ stammt vermutlich aus Pfeifen der Feith-Trompete 8‘ ab c0, oberste Oktav ist labial.
13) ab c0
14) steht auf separater Lade, bereits von Feith; vgl. ebenso im Paderborner Dom
15) leises Glockenspiel: abgestimmte Stahlplatten werden mit pneumatisch angetriebenen Filzhämmerchen angeschlagen
16) alte Pfeifen, vermutlich lediglich Umbenennung der Bratsche 4‘ (1925).
17) kein Platz für die Pfeifen dieses Registers auf den historisch erhaltenen Laden vorhanden, daher vermutlich Transmission eines 16‘-Manualregisters oder eine
Windabschwächung des Subbaß 16‘
18) an der Stelle des Dolcebaß 8‘ auf der Lade steht heute das Horn 8‘. Somit ist der Dolcebaß ersatzlos entfallen.
19) für eine 4‘-Reihe ist auf dem Stock kein Platz; entweder ist die historische Angabe falsch, oder eine 4‘-Reihe wurde pneumatisch zugeschaltet.
20) vermutlich nur Umbenennung des Terzian 2 2/3‘ angesichts der unkonventionellen Namensgebung durch Feith (vgl. auch Paderborner Dom)

 

Weitere Spielhilfen:

Walze (2019: 4-fach programmierbar)
Pistons: Sequenzer vor / rück, Walze ab, Tutti, Koppeln (Stand 1979) korrespondierend mit Registerwippen
Einzelabsteller für alle Zungenregister über dem III. Manual
24.000 Setzerkombinationen (2019), mehrere Sequenzer-Knöpfe im Spieltisch, USB-Schnittstelle
Midi-Schnittstelle mit WLAN-Steuerung
LED-Anzeige Setzerkombination, Schwellerpositionen und Walze; Touchscreen (2019)
Zusätzlich analoge Uhren für Schwellerpositionen und Walze (1979)
General-Schwellwerk: Schwelltrittkoppel linker Schwelltritt auf rechten Schwelltritt (2019)
In Vorbereitung: Zweiter Spieltisch im Kirchraum

Quellenherkunft für die historische Disposition 1925: Dirk Elsemann, beruhend auf einer nicht näher bekannten Sekundärquelle. Weitere Informationen und Einschätzungen wurden dem Gutachten des Orgelsachverständigers Norbert Gembaczka zur Bestandaufnahme der Orgel vor der Sanierung 2018/19 entnommen. In der Gemeinde und in weiteren Archiven konnten bislang keine historischen Primärquellen für den ursprünglichen Zustand 1925 und Veränderungen zwischen 1925 und 1979 gefunden werden.

 

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